Um einen allgemeingültigen Leitfaden zu erstellen, wie man zukünftig digitale Innovationen besser etablieren und einführen kann, benötigen wir einen sogenannten Use Case, an dem wir das Konzept in der Praxis auf seine Tauglichkeit testen können. Als praktischen Anwendungsfall für unsere Studie haben wir die Einführung des E-Rezeptes an der Schnittstelle von Arztpraxen zu Solinger Pflegeeinrichtungen ausgewählt. Während das E-Rezept bereits seit Januar 2024 verpflichtend in den Arztpraxen eingeführt wurde und für Patientinnen und Patienten schon zum Alltag gehört, werden für Pflegeeinrichtungen zwar E-Rezepte ausgestellt, die aber doch zusätzlich auf Papier ausgedruckt werden, da die Grundlagen für eine elektronische Übermittlung noch nicht verpflichtend sind. Um auch hier eine papierlose Nutzung des E-Rezeptes möglich zu machen, muss zunächst die digitale Vernetzung (die sog. TI-Anbindung) der Pflegeeinrichtungen hergestellt werden. Bis Juli 2025 müssen laut gesetzlicher Frist alle Pflegeeinrichtungen in Deutschland an die Telematikinfrastruktur angeschlossen sein, was aufgrund diverser Hürden schwer zu realisieren sein wird. Wir konnten jetzt in Zusammenarbeit mit dem eGBR (elektronisches Gesundheitsberuferegister) und einem qualifizierten Vertrauensdiensteanbieter ein Fast-Track-Verfahren erwirken, in dem die Anträge von stationären Pflegeeinrichtungen des Solinger Pflegeverbundes priorisiert bearbeitet werden. So können lange Wartezeiten vermieden und die Solinger Pflegeeinrichtungen schneller angebunden werden. Die ersten Pflegeeinrichtungen nutzen dieses Angebot schon. Damit ist die Basis für die nächsten Schritte unseres Projektes gelegt.